Montag, 25. Oktober 2010

So wurden es doch 4 Meere

Mittwoch, 20. Oktober, Tag 9:

Vor ungefähr einem Jahr, als wir zum ersten Mal versuchten, unserer geplanten Pilgerreise durch das Heilige Land Namen und Form zu geben, dachten wir kurz über "Baden in 4 Meeren" als Unterüberschrift nach. Doch das vorliegende Programm ließ Zweifel aufkommen: Waren die Besuche und Gespräche vor Ort nicht zu dicht gedrängt? Stand nicht zu häufig in der Vorlage unseres Reiseveranstalters: "Wenn zeitlich möglich, Baden im ..."? Kurzum, wir entschieden uns statt dessen für das seriösere "Begegnungen zwischen 4 Meeren".

Als wir allerdings am letzten Tag unserer Reise gegen 16 Uhr an einem Tel Aviver Stadtstrand in die sanften und lauen Wellen des Mittelmeeres tauchten, war es für die meisten von uns tatsächlich das 4. Meer - nach dem Roten Meer am 2. und 3. Reisetag, dem Toten Meer am 4. Reisetag und dem "Galiläischen Meer" am 8. Tag. (In der Tat ist das Tiefenwasser des Sees Genezareth Salzwasser, das nur von einer Süßwasserschicht bedeckt ist.)

Ein schöner Abschluss für die Reise und eine angenehme Erholung vor einer äußerst anstrengenden Nacht auf dem Tel Aviver Flughafen!

Freitag, 22. Oktober 2010

Galiläa und See Genezareth

Dienstag, 19.10., Tag 8
Bis hierher haben wir schon viel erlebt. Den Sinai und das Katharinenkloser, die Festung Masada, Qumran, Jericho, die Tage in Jerusalem und in den Palästinenser-Gebieten. Doch die Gegend um den See Genezareth hält für uns Christen noch eine weitere, unverzichtbare Seite des Heiligen Landes bereit: Die Wirkungsstätten Jesus'. So gilt es also noch einmal Kraft zu tanken und sich auf das zu konzentrieren, was das Land für uns bereit hält: Tabgha mit Brotvermehrungskirche und "Mensa Domini", Berg der Bergpredigt, Kafarnaum, die "Stadt Jesu", wo die Synagoge des 4. Jhs., Häuser aus römischer Zeit und die Kirche des Petrushauses teilweise erhalten sind.

Danach trafen wir uns mit den Wanderern durch das Naturschutzgebiet des Nahal Meschuschim auf der anderen Seeseite in einem Kibbuz, um Petrifisch zu essen und mit dem Schiff zurück nach Tiberias zu fahren. Magischer Moment: Mitten auf dem See wurden die Maschinen ausgestellt, das Schiff trieb still. Nach ein paar Momenten wurden auch die Reisenden stiil, die eben noch ihre Erlebnisse ausgetauscht hatten. In die Stille hinein las Pfarrer Michalek die Geschichte von dem Sturm auf dem See (Matthäus (8, 23 - 27).

Dienstag, 19. Oktober 2010

Palaestinensische Gebiete

Das ueberraschend belebende Gespraech mit der Reformrabbinerin war der Auftakt einer Reihe von Gespraechen mit Menschen, die sich im Alltag mit der Situation in Israel auseinander setzen muessen. Am naechsten Morgen fuhren wir durch die Sperranlagen nach Beit Jala und Talita Kumi, der Schule, die bislang hauptsaechlich von Spenden vom Berliner Missionswerk getragen wurde, aber bald den Status einer deutschen Auslandsschule haben wird. Wir sprachen mit dem Direktor, besuchten danach die Abrahamsherberge und das palaestinensisch-christliche Zentrum. Weiterfahrt nach Bethlehem, Gespraech mit Mitrab Raheb (dazu spaeter mehr) und Besuch der Geburtskirche. Naechtliche Ankunft im siedend-heissen Galilaea.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Gottesdienst in der Erloeserkirche

Sonntag, Tag 6:

Den fruehen Morgen verbrachten wir auf dem Tempelberg und an der Klagemauer. Der Felsendom ist wirklich von grosser, grosser Schoenheit - von aussen jedenfalls, denn als Christen duerfen wir ihn nicht (mehr) betreten.
Den Gottesdienst in der ueberfuellten Erloeserkirche um 10.30 Uhr erlebten nur etwa vierzig von uns - die einen waren entweder noch oder schon wieder krank, der groessere Teil hatte sich fuer einen Sechstundenmarsch durchs Wadi Qelt entschieden. (Freiwillig.)
Der Gottesdienst war ein grosses Erlebnis. Pfarrvikar Martin Brons predigte und die Warnemuender Kantorei sang. Sechs Runden Abendmahl fanden statt und nach knapp zwei Stunden gab es noch einen kleinen Empfang im Kreuzgang.
Ueberraschenden Begegnungen konnte man hier lauschen. Menschen, die vor zwanzig Jahren gemeinsam studiert hatten, trafen sich bei diesem Gottesdienst wieder. Alte Freunde und Kollegen.
Ich warte jetzt auf den Bus, der die Besucher aus Yad Vashem zurueck bringt. Gemeinsam fahren wir dann in eine Reformsynagoge zu einem Gespraech mit einem Rabbiner und einer Rabbinerin. Danach mehr!

Jerusalem

Sonnabend, Tag 5:
Auch in Jerusalem sinken die Temperaturen tagsueber nicht unter 30 Grad. Busse/Hotels und Museen sind klimatisiert. Anders als im letzten Blogeintrag angekuendigt, haben wir den 122. Psalm auf dem naechtlichen Oelberg gelesen - mit Blick auf die nur durch Scheinwerfern und Laternen beleuchtete Stadt. Die folgende Nacht brachte leider einige weitere Darmkranke, die den ersten Teil der Tagestour durch Jerusalem verpassten.
Hoehepunkt des Nachmittags war die Grabeskirche, die wir ueber das Dach (!) betraten
ueber viele kleine Kapellen der unterschiedlichen christlichen Glaubensrichtungen. Die Hautfarben und Gewaender der unterschiedlichen Geistlichen lassen erahnen, wie vielfarbig der christliche Glaube auf der Welt ist.
Viele waren gekommen, um in dieser Kirche das Heilige Grab bzw. den Golgatha-Felsen zu kuessen. Ob das einer von uns auch vorhatte, wissen wir nicht - die Schlangen davor waren einfach zu lang.


P.S. Dr. Plache, der sich im Katharinenkloster das Bein verletzt hatte, ist mit seiner Frau abgereist. Eine Untersuchung im Jerusalemer Krankenhaus zeigte, dass eine speziellere Behandlung nicht bis ans Ende der Reise aufgeschoben werden duerfe. Wir verabschiedeten ihn mit "Moege die Strasse" und waren alle sehr geruehrt.

Freitag, 15. Oktober 2010

Einzug nach Jerusalem

Es ist wieder dunkel. Im Abendlicht haben wir im Toten Meer gebadet. Wir werden jetzt nach Jerusalem fahren und im dunklen Bus den 122. Psalm hören.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Sinai

Wir hatten weniger vom luxurioesen Taba als erhofft. Schon am naechsten Morgen sollte es weiter in den Sinai hinein gehen. Dabei hatten die meisten erst zwischen 1 und 1.30 Uhr ihre Koffer im Zimmer. NAch zwanzigmaligem Passvorzeigenmuessen und muerrischen Sicherheits- und Zollmenschen den ganzen Tag ueber erschien uns die Freundlichkeit der Hotelangestellten beim mitternaechtliche Abendessen fast unwirklich.

P.S. Interessante Posting-Erfahrung am Hotelcomputer von Morgenland: Tastatur ohne Buchstaben, Google-Fenster auf arabisch!

Dienstag, 12. Oktober 2010

Landung

Erst kurz nach 6 und doch scheint es, als führe der Bus schon lange durch diese vollkommene Dunkelheit. Gen Süden gehts, über Eilat nach Taba. Dort erwartet uns noch ein spätes Abendessen und das Rote Meer.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Dienstag, 5. Oktober 2010

Reiseroute

1. TAG: Dienstag, 12.10.2010
Linienflug von Berlin-Schönefeld nach Tel Aviv.
Fahrt nach Elat am Roten Meer und weiter zur ägyptisch-israelischen Grenze bei Taba.
Grenzübertritt und Hotelbezug für eine Nacht.

2. TAG: Mittwoch, 13.10.2010
Vormittag: Zeit zur freien Verfügung zum Baden und Erholen am Roten Meer. Gegen
12.00 Uhr: Fahrt am Westufer des Roten Meeres entlang zur Oase Nuweiba. Weiter in
den Zentralsinai. Unterwegs Fußmarsch zum Fels der Inschriften und zur Kreideklippe, von
wo man einen herrlichen Blick auf die OaseEn-Hudra hat.


3. TAG: Donnerstag, 14.10.2010
Wandergruppe:
Möglichkeit zum nächtlichen Aufstieg auf den Moseberg: Panorama des Sinaimassivs im
Morgenlicht; Abstieg zum "Rastplatz des Elija" und über den Stufenweg zum Katharinenkloster.
Zusammentreffen beider Gruppen.
Beide Gruppen:
Besuch im Katharinenkloster und in der Kirche Justinians; Besichtigung der einzigartigen Handschriften und Ikonen im neu errichteten Klostermuseum.
Gegen 13.00 Uhr:
Rückfahrt nach Taba

4. TAG: Freitag, 15.10.2010
Grenzübertritt nach Israel. Fahrt durch die Arabasenke zu den Salzsümpfen von Sodom und zur herodianischen Felsenfeste Masada, dem letzten Bollwerk der Aufständischen im ersten jüdischen Krieg gegen Rom: Besichtigung der Kasemattenmauern, der Paläste,
öffentlichen Gebäude, Vorratshallen, Badeanlagen, Zisternen und der byzantinischen
Kapelle. Badegelegenheit im Toten Meer.
Fahrt zur ehemaligen jüdischen Gemeinschaftssiedlung Qumran am Toten Meer:
Besichtigung der Ausgrabungen und Blick auf die Höhlen, in denen die berühmten Schriftrollen gefunden wurden. Auffahrt nach Jerusalem. Besuch der großen Synagoge und Teilnahme am Gottesdienst zu Beginn des Schabat.
Wandergruppe:
Möglichkeit zum Auf- und Abstieg nach/von Masada via Schlangenpfad.

5. TAG: Samstag, 16.10.2010
Fahrt auf die Höhe des Ölbergs:
Erster Blick auf die Heilige Stadt vom Ölberg aus.
Panorama
Jerusalems im Morgenlicht. Gang zum Fuß des Ölbergs: Dominus flevit, Getsemani,
Kirche der Nationen, Verratsgrotte, Mariengrab. Gang durch das Stephanstor in die Altstadt zum Betesdateich und nach St. Anna, einer der schönsten Kreuzfahrerkirchen.
Weiter über die "Via Dolorosa" zur Anastasis (Grabeskirche) mit Golgota, dem heiligen Grab
und der Kreuzauffindungsgrotte. Weiter zum Christlichen Zion mit "Abendmahlssaal",
"Davidsgrab" und Dormitiokirche.

6. TAG: Sonntag, 17.10.2010
Fahrt zum Misttor, Gang zur Westmauer (Klagemauer) und zum Haram es-Scharif (Tempelplatz): Besuch des Felsendoms und der El-Aksa-Moschee (derzeit nur
Außenbesichtigung möglich). Anschließend Teilnahme am Sonntagsgottesdienst in der ev.
Erlöserkirche. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung zum Bummel in den Basaren der
Altstadt.
Falkultativprogramm:
15.00 Uhr: Besuch der Gedächtnisstätte für die Opfer des Nationalsozialismus, Yad Vaschem.
18.00 Uhr: Begegnung mit der Reformrabbinerin Maja Leibowitz.
Wandergruppe:
Im Anschluss an Klagemauer und Tempelberg (ca. 10.00 Uhr): Fahrt in die Wüste Juda.
Abstieg in das Wadi zur Quelle von En Qelt.
Wanderung durch die judäische Wüste entlang eines idyllischen Pfades entlang des
Wasserkanals auf dem nördlichen Höhenweg zum Georgskloster. Besichtigung desselben;
Fortsetzung der Wanderung auf dem nördlichen Höhenweg bis Jericho. Ausstieg aus
dem Wadi bei den Ruinen des herodianischen Winterpalastes (Gesamtwanderzeit: ca. 6
Stunden). Rückkehr nach Jerusalem.

7. TAG: Montag, 18.10.2010
Fahrt in die palästinensischen Gebiete in die Umgebung von Bet Jala und Betlehem.
Gespräche und Begegnungen mit palästinensischen Christen.
8.00 Uhr-11.00 Uhr: Besuch der Schule von Talitha Kumi, die unter der Trägerschaft des
Berliner Missionswerks steht. Gespräch mit Leiter und Lehrern sowie (für Lehrer)
Teilnahme an einer Unterrichtsstunde.
9.30 Uhr: Für einen Teil der Gruppe: Besuch in der Abrahamsherberge, Gespräch mit dem
Pfarrer der dortigen ev.-lutherischen Gemeinde, Jadallah Shihadeh.
12.00 Uhr: Gespräch im Friedens- und Begegnungszentrum. Deir el-Kalima.
Gespräch mit dem Leiter, Pfr. Dr. Mitri Raheb.
Anschließend dort kleines Mittagessen.
Besuch der Geburtskirche in Betlehem.
Dann Fahrt nach Jericho: Gang über den Schutthügel der "ältesten Stadt der Welt" und
zur Elischaquelle. Weiterfahrt durch das Jordantal nach Galiläa.

8. TAG: Dienstag, 19.10.2010
Fahrt nach Tabgha (Heptapegon = Siebenquell) mit Brotvermehrungskirche
(Fußbodenmosaiken aus byzantinischer Zeit) und "Mensa Domini".
Besuch auf dem Berg der Bergpredigt:
Panorama des See Gennesaret und der ihn umgebenden Hügel. Weiter nach Kafarnaum,
die "Stadt Jesu", wo die Synagoge des 4. Jhs., Häuser aus römischer Zeit und die Kirche des
Petrushauses teilweise erhalten sind.
Bootsfahrt über den See Gennesaret. Falls zeitlich möglich: Badegelegenheit im See.
Rückkehr zum Hotel.
Wandergruppe:
(Im Anschluß an die Besichtigung in Tabgha)
Fahrt in die Höhen des Golan nahe des Kibbuz Chad Nes. Oberhalb dieser Siedlung
steigen wir in das Naturschutzgebiet des Nahal Meschuschim ein. Nach einem ca. 1-
stündigen Abstieg erreichen wir die gleichnamigen Teiche, die entsprechend ihres
Namens in sechskantigen Basaltsäulen geformt sind. Von dort aus Wanderung auf
dem Höhenweg westlich des Wadis bis zur Straßenmündung (Wanderzeit: ca. 4 Std.).

9. TAG: Mittwoch, 20.10.2010
Fahrt auf den Berg Tabor: Auffahrt mit Kleinbussen. Panorama der Jesreelebene; Besuch
der Verklärungsbasilika. Vorbei an Afula und über die Ebene Jesreel erreichen wir Megiddo, die alte Festung an der Via Maris:
Studium der wichtigsten Ausgrabungen.
Anschließend Fahrt nach Cäsarea am Meer, der Stadt des Herodes, der römischen Statthalter, der Byzantiner und Kreuzfahrer.
Weiter nach Tel Aviv: Hotelbezug für eine Nacht. Falls zeitlich möglich: Badegelegenheit
im Mittelmeer.
Wandergruppe:
Auf/Abstieg zum/vom Berg Tabor statt Fahrt mit Kleinbussen zum Gipfel.

10. TAG: Donnerstag, 21.10.2010
Fahrt zum Flughafen Tel Aviv: Rückflug nach Berlin-Schönefeld.